nun ist es auch an mir, mich vozustellen...
...geboren in eine unwirklich Welt voller Gefahren konnte ich mir der Liebe und Zuneigung meiner Eltern nicht wirklich gewiss sein. Bei einem hinterhältigen nächtlichem Überfall auf unser Dorf, verübt von Dunkelelfen, wurden meine Eltern niedergemetzelt. Ich überlebte, über und über mit dem Blut meiner eigenen Mutter besudelt, bewußtlos auf dem Schalchtfeld liegend. So, in jungen Jahren aufs härteste von meinen lieben getrennt, schwor ich Rache und übte mich ich der Kampfkunst und machte mich mit der Magie vertraut. Ich stellte Nachforschungen an über dieses dunkle Volk aus der Unterwelt und lernte alles was unsere Oberflächenwelt an Wissen zu bieten hatte. Ich unternahm einige Ausflüge in die oberen Ebenen des Unterreiches um meine Sinne zu schärfen und meine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen.
Bis es eines Tages an der Zeit war mich in die tieferen Ebenen vorzuwagen und mich auf die Suche nach den Mördern meines Volkes zu begeben.
Ich traf einige seltsamme Wesen, wofür ich keinen Namen oder Bezeichnug ersinnen konnte, aber auch auf mir wohl bekannte, wie Orks oder Golblins, die in kleineren Gruppen gnadenlos meinen Klingen zum Opfer fielen.
Nach etlichen Monden im Unterrech war ich noch immer nicht auf diese verhassten ebenholzfarbigen Elfen gestoßen und sehnte mich nach dem Tageslicht und nach der Wärme der Sonne. Selbst das Licht der Fackel, die ich ab und zu wagte zu erzünden, konnte nicht durch diese gnadenlose Dunkelheit dringen.
Ich wollte meine Suche bereits aufgeben, was ich wohl auch besser getahn hätte, als ich doch endlich auf einen vereinzelten Dunkelelfen traf oder vielmehr auf die Spitze einer seiner Krummsäbel die mir von hinten auf die Schulter tippte.
Ich fuhr herum, ließ die Fackel fallen und zog meine Schwerter. Mein gegenüber verhöhnte mich mit einen grinsen. Ich Narr, ich hatte ihn nicht bemerkt. Blind vor Wut griff ich an und musste schon nach kurzen einige leichte Treffer einstecken, die mir aber halfen mich zu besinnen. Unsere Klingen tanzten ununterbrochen durch die Luft. Ich versuchte eine Lücke in seiner Verteidigung zu finden, aber immer wieder stießen meine Klingen nur auf seine blitzartig vorzuckenden Krummsäbel. Nach einer ewigkeit des Schlagabtausches, ich blutete bereits aus einigen wunden aber auch mein gegner hatte etwas abbekomen, spürte ich auf einmal einem stechendem Schmerz in meiner Seite. Kurz darauf wurden meine bewegungen immer langsammer und mir wurde schwaz vor Augen.
Ich erwachte in einem dreckigem Verlies, den mit Schlafgift getänkten Miniarmbrustbolzen noch in meiner Seite.
Ausführungen meiner folgenden Volterungen möchte ich euch hier ersparen, neben den Schmerzen die ich erleiden musste hatte ich auch viel Zeit zum nachdenken...Was hatte ich nur im Sinn gehabt? Hab ich geglaugt ich könne eine ganze armee...eine ganze stadt von Drow allein besiegen?
Die meisten von uns erleiden im Lauf ihres Lebens Verlust. Wie viel unerträglicer ist dieser Verlust, wenn wir innerlich auch noch Schuldgefühle hinzufügen?
Schuld.
Sie gehört zu den Gefühlen, die am leichtesten heraufzubeschwören sind.
Schuld- und Rachegefühle wie ich sie für den tot meiner Eltern empfunden habe, aber nun verstehe ich das mein handeln falsch war. Bin ich nicht genauso in eine Heimat von Lebewesen eingedrungen und habe getötet? Bin ich besser als die Dunkelelfen, nur weil ich es aus Rache oder Schuldgefühlen tat und nicht aus Spaß am töten und dem Leid anderer?
Nach einer Weile der Gefangenschaft bekam ich unerwartete hilfe von dem Drow mit dem ich gekämpft hatte. Er brachte mich unbemerkt zum Rand der unterirdischen Drowstadt gab mir meine Schwerter und ein merkwürdigen Stein in Form eines Auges und beteutete mir, mit einem grinsen, zu verschwinden.
Ich war ein wenig verwirrt, hatte ich doch von einem Dunkelelfen mit soetwas nicht gerechnet. Als ich den Stein berührte veränderte sich aufeinmal meine optische wahrnehmung und ich sah die Unterwelt in Infrarotem-Farbspecktrum.
Ohne mir gedanken darüber zu machen, machte ich mich schnellstens auf dem Weg zurück zur Oberfläche.
Der Anblick von Tageslicht trieb mir die Tränen in die Augen und ich schwör mir mich nie wieder von Rache leiten zu lassen.
Ich habe mich entschlossen an der Seite einer guten Freundin und zugehöhrigen meines Volkes für edlere Sachen einzustehen. Lady Mayfield führte mich an eine Gemeinschaft heran, wie ich sie vorher nicht gekannt hatte.
Eine weitere Ebene, ein Gefühl für Gemeinschaft, Freundschaft und Treue.
Ich habe mich entschieden an der Seite von Lady Mayfield oder einen anderern Freund zu stehen, um Schuldgefühle zu vermeiden. Ich tue es weil wir in einer Freunschaft stärker und besser sind als allein. Ich habe einen schrecklichen Tag erlebt, als meine Eltern starben. Mein Herz blutet und sehnt sich jede Minute jedes einzelnen Tages nach ihnen. Aber ich akzeptiere den Verlust und bin froh jetzt einer so edlen gemeinschaft anzugehöhren...
Danke an alle die mich bis jetzt unterstützt haben, oder die ich unterstützen durfte.
Besonderen Dank an Lady Mayfield und Lady Nicolaya
Auf Bald...
Euer Hralien